13. März 2009

from cocaine to Empire

zu den vielen Rockstars, die früher einen wilden Lebenswandel hatten, mit fortgeschrittenem Alter aber furchtbar gesund leben, gehört auch Marc Almond, der nach einem lebensbedrohlichen Verkehrsunfall viele motorische Fähigkeiten neu erlernen mußte und tatsächlich einige Male mit Mikrofon und Ständer handfeste Probleme hatte, und ich mein jetzt wirklich den metallenen.

Während des Auftritts bringt ihm ein Bediensteter einen Tee in einem großen, bedruckten Keramikbecher. Er trinkt gehorsam.
/Queen's English / "A cup of tea." (Pause) "From cocaine to Empire."

Damit hat er mein Herz gewonnen, obwohl es doch unverzeihlich, gleichwohl bezeichnend für den Zustand unserer Welt ist, wenn ein Pionier des Elektropop meint, sein Ensemble mit Gitarre, Bass und Schlagzeug besetzen zu müssen, wobei der Gitarrist längere graue Haare und Anzug trägt, der Schlagzeuger weißes Hemd und Krawatte über einem immensen Bauch, Glatze und Ohrenschützer.
Am Piano saß Martin Watkins, mit dem Almond schon 1991 ein grandioses Duokonzert in der Passionskirche aufgenommen hatte. Erwartungsgemäß gefielen dem kulturkonservativen Rezensenten die heute in dieser Besetzung dargebotenen Stücke am Besten.

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