17. Mai 2009

ab einem bestimmten Punkt konnte ich nicht mehr schreiben. Da setzte die Erkenntnis ein, daß und in welchem Maße genau ich krank bin. Rückblickend sehe ich das alles viel positiver, als es in den Notizen klingt, und anerkenne die Erkenntnisprozesse, welche das gestrenge Regime in der Geschlossenen mir abrang, als notwendig. Normativität hin oder her, ich habe von Jahrzehnten klinischer Erfahrung profitiert und ein wenig von jenem schönen Ding namens Selbstwirksamkeit gelernt. Da hört es aber mit der Sprache schon auf. Beschreiben könnte ich diese Prozesse nicht. Rasende Angst erfaßt mich, fortan nur noch von Befindlichkeiten zu sprechen und dies entweder im Jargon der Psychiatrie, oder aber im schlimmeren der Selbsthilfegruppen zu tun.
Doch, eines noch gefiel mir: Die paradoxe Intervention. Das ist, wenn jemand sich total scheiße zu dir verhält, und eigentlich daraufhinwirken möchte, daß du's dir nicht gefallen läßt. Kann man im berliner Alltag immer wieder gebrauchen, um sich das Verhalten der Mitmenschen zu erklären.

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