21. Februar 2009

nächster Traum, Nachmittagsschlaf: In einem Frisch'schen Lehrstück mitwirken, das sich stundenlang darum dreht, wie eine Gruppe Trinker in der Bahnhofshalle einen anderen immer wieder fies ausgrenzen, bloß weil der jetzt einen 1-Euro-Job hat und die Werbeflächen dort ausplakatieren muss. Er ist natürlich der Fieseste unter all den im Bahnhof Arbeitenden, wenn es um die Ausgrenzung der nächstschwächeren Gruppe geht, der Flüchtlinge. Es ging Stunden, es war dröge, ich hab das wirklich geträumt, ich stand immer dazwischen und war gehalten, die Dynamiken zwischen den Schauspielern mitzuverfolgen, ohne aber einzugreifen, fühlte mich hilflos und fehl am Platze. Irgendwann explodierte etwas in der Bahnhofshalle und es gab einen bedrohlichen Tumult. Ich nahm E. und bugsierte ihn weg von der Menge (es war Improvisationstheater, und ich wußte nicht, wie ich auf die Situation reagieren sollte), ich fand, in Sicherheit, aber an seinem wortlosen Sträuben erkannte ich nicht, daß die eingeschlagene Richtung genau falsch war, plötzlich war hinter uns ein Schauspieler, der einen olivgrünen Pullover trug und laut in einer Phantasiesprache schreiend eine Geisel genau zu jenen Umkleidekabinen zerrte, zu denen ich den zartbeleibten E. zerrte. Ich verstand nicht, ob diese geschriene Sprache Arabisch oder Hebräisch darstellen solle, und wußte nicht, was ich von dem Stück halten sollte, in dem ich mitspielen mußte, spürte nur, daß es E. gleich ernsthaft an den Kragen gehen und ich daran Schuld sein würde. Aufgwacht.

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